Die Vorzeichen für das Spiel waren klar. Neuenkirchen wollte unbedingt zeigen, dass die 1:4-Niederlage aus dem 1. Punktspiel nicht den Kräfteverhältnissen beider Mannschaften entspricht. Dennoch war der Mannschaft vor dem Spiel die Schwierigkeit der Aufgabe bewusst. Bramsche, als hoher Favorit vor dem Saisonstart gehandelt, startete allerdings mit drei Punkten aus drei Spielen eher durchwachsen in die Spielzeit. Eine weitere Niederlage und somit ein Ausscheiden aus dem Pokal könnte schon ziemlich viel Unruhe in den Nachbarverein bringen.
Mit diesen Vorzeichen begann das Spiel und man merkte von Beginn an beiden Mannschaften den Respekt voreinander an. Eine halbe Stunde wurde auf beiden Seiten wenig Risiko gegangen und es entwickelte sich ein Spiel mit wenig Torszenen und viel "Mittelfeldgeplänkel". Dies sollte sich schlagartig mit dem 1:0 für Bramsche durch J. van den Berg ändern. Das Tor fiel allerdings aus heiterem Himmel und hatte sich vorher nicht angedeutet. Ab diesem Zeitpunkt gab unsere Mannschaft ihr bis dahin wenig risikoreiches Spiel auf und attackierte nun früher. Es war sofort spürbar das Bramsche dies nicht behagt und als Resultat sprangen zwei gute Schußmöglichkeiten aus 20m für Marius Lange und Lukas Dallherm heraus. Bis zur Halbzeit ließ man nicht locker und in der 44. Minute wurde Michael Schockmann durch den gegnerischen Torwart elfmeterreif gefoult. Mathias Lührmann verwandelte den Elfmeter etwas glücklich aber verdient zum 1:1- Halbzeitstand.
Nach der Pause nahm das Spiel so richtig Fahrt auf, und das lag in erster Linie an unserer Mannschaft. Von Beginn an wurde enorm viel Druck ausgeübt, die Laufbereitschaft wurde deutlich intensiviert und durch das frühe Pressing gelang schließlich in der 51. Minute das 2:1 durch Marius Lange. Nach einem schnellen sehr schönen Spielzug hatte sich Robin Hainke am Flügel clever durchgesetzt und lieferte die tolle Vorarbeit. In der Folgezeit erspielte sich die Mannschaft eine Vielzahl hochkarätiger Chancen und hätte deutlich höher führen können, vielleicht sogar müssen. Von Zuschauerseite kamen schon Sätze wie "das darf doch nicht wahr sein, wenn sich das man nicht rächt" und es kam wie es kommen musste. Eine vermeidbare Standardsituation von halb links nutzte wiederum J. van den Berg aus dem Gewühl heraus zum 2:2 und stellte den Spielverlauf ein wenig auf den Kopf. Dennoch war unsere Mannschaft weiterhin gut im Spiel und hatte viele weitere gute Möglichkeiten. Ein weiteres Tor gelang allerdings nicht mehr. Am Ende in den letzten Minuten musste man sogar noch zwei brenzlige Situationen überstehen.
So musste schließlich das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen. Nach Treffern von Matze Lührmann, Tobi Glose und Alex Stuckert wurde Marius Lange schließlich zum tragischen Helden. Der Bramscher Torwart hielt seinen Strafstoß und alle fünf Bramscher Spieler verwandelten sicher. Jetzt stand es endgültig fest. Das Auslassen der Torchancen hatte sich doch gerächt und stellte den Spielverlauf auf den Kopf. Marius wirkte nach seinem Schuß sehr deprimiert, doch es gab danach nur aufmunternde Worte von den Kollegen und Trainern. Es ist hier auch lobend zu erwähnen, dass Marius bei der Benennung der Schützen keine Sekunde gezögert und sofort Verantwortung übernommen hat. Dies ist genau der richtige Weg und ein Elfmeterfehlschuß kann die gute Leistung in den 90 Minuten vorher nicht schmälern. Hier kann man nur sagen Kopf hoch, es geht weiter, der nächste Elfer kommt bestimmt und du bist auf einem guten Weg!
Als Fazit bleibt ein wirklich gutes Spiel unserer Mannschaft, leider hat sie sich selbst nicht belohnt. So fühlte sich nach dem Spiel für uns Trainer das Ergebnis nicht richtig an. Dennoch überwiegt eindeutig das Positive. Mit so einer Laufbereitschaft (stellvertretend ist hier Michael Schockmann zu nennen, der ein enormes Pensum abgerufen hat) können wir hoffnungsvoll auf die nächsten Spiele blicken.
Wobei wir bei unserem nächsten Gegner Wallenhorst II wären. Am Sonntag um 15:00 Uhr haben wir Heimrecht gegen die Wallenhorster Reserve. Da man die Mannschaft eher im unteren Drittel der Tabelle erwartet, erscheint somit ein Heimsieg Pflicht. Und genau darin besteht die große Gefahr. Die Mannschaft muss sich bewusst sein, dass sie sich die drei Punkte mit Leidenschaft erspielen muss. Sollte es gelingen die Laufbereitschaft und Spielfreude aus der 2. HZ gegen Bramsche auf den Platz zu bringen, dann sollte ein Sieg realistisch sein. Sollte man allerdings glauben, dass auch 90% reichen, so könnte man noch eine böse Überraschung erleben. Der Trend bei der Formkurve der Mannschaft zeigt allerdings deutlich nach oben. Daher sind wir zuversichtlich, dass wir das Spiel erfolgreich gestalten können. Dies wäre dann auch gleichbedeutend mit einem gelungenen Saisonstart. Über eine breite Zuschauerunterstützung würden wir uns sehr freuen. Und vielleicht kann nach dem Spiel bei einem Bierchen das ein oder andere Expertengespräch geführt werden!