Das Derby begann, wie erwartet, mit sehr schnellen Aktionen der Hausherren. Nachdem unsere II. sich zunächst auf eine sichere Defensive berufen wollte, klingelte es bereits bei einer der ersten Aktionen im Tor. Nach einer Ecke in der 8. Minute kam einer der Türme aus Merzen an den Ball und setzte einen Kopfstoß entgegen die Laufrichtung von Ole Langelage. Danach waren wir wach und konnte uns immer besser ins Spiel kämpfen. Wie es sich für ein Derby gehört, gab es zeitweise einen offenen Schlagabtausch. Nachdem der Ball von uns in einer Situation schnell herausgespielt werden konnte, wandelt Niklas Abing den Konter nach Zuspiel von Markus Wehlage zum 1:1 um. Das Spiel war zumindest auf dem Papier wieder zurückgesetzt. Nun war es jedoch genau anders. Merzen wurde durch diesen Ausgleich wachgerüttelt und schloss mit vielen Anläufen, z.T. guten Seitenwechseln und schnellen Vorstößen auf die Grundlinie an die ersten Minuten im Spiel an. Als die Neuenkirchener Abwehr mehrere Chancen, teilweise im letzten Moment, verhindern konnte, kam es zum Doppelschlag für Merzen. Zunächst wurde ein Elfer zugunsten Merzen gegeben. Wenige Minuten später wurde ein Abseitstor als rechtmäßig eingeordnet. Nach einigen weiteren Chancen auf beiden Seiten, überwiegend jedoch für Merzen, ging es dann in die Halbzeitpause.
Es ist noch zu erwähnen, dass zu diesen Zeitpunkt Neuenkirchen bereits drei Verletzte ohne Fremdeinwirkungen zu beklagen hatte. Eine Person konnte nicht einmal eingewechselt werden.
Nach der Halbzeit zeigte sich ein neues Gesicht. Neuenkirchen stand höher und schien wie ausgewechselt. Die Merzener hatten plötzlich Probleme rauszuspielen und sahen sich in einer neuen Rolle. Neuenkirchen wurde spielbestimmend und Merzen sorgte oftmals nur noch mit langen Bällen für offensive Erholung. Nachdem nun auch noch der Captain, Alexander Sperlich, sich verletzte, vermochte jeder Zuschauer mit einem weiteren Einbruch der Leistung zu rechnen. Falsch gedacht. Getreu dem Zitat von Andreas Herzog (könnte auch von Alexander Sperlich kommen): „Ab der 60. Minute wird Fußball erst richtig schön. Aber da bin ich immer schon unter der Dusche", schien die Auswechslung des Captains das Team noch mehr zu beflügeln und die Abschlusschancen häuften sich stetig. Trotz deutlich gesteigerter Leistung und vielen Chancen wollte der Ball nicht im Tor der Merzener landen. Ein angebliches Abseitstor nach einem Torschuss (da fragte man sich, wo da Abseits gewesen sein soll) wurde nicht gegeben. So blieb es trotz erheblicher Leistungssteigerung auch beim neuen Tabellenführer beim 3:1.
Trotz dieser Niederlage kann insbesondere auf die Leistung der zweiten Hälfte, auch unter Betrachtung der Einschränkungen, aufgebaut werden. Es lässt sich auch nicht aberkennen, dass insbesondere in der ersten Halbzeit die Merzener bis auf die 15min bis zum Ausgleich, zum Teil sehr guten Fußball gespielt haben. Auch so etwas – so schmerzhaft es in einem Derby ist – gilt es anzuerkennen.