Nach dem umjubelten Aufstieg im Sommer letzten Jahres in die Bezirksliga wusste man, dass es nicht nur aufgrund der besseren Gegner eine harte Saison werden würde. Beinahe der komplette Kader der Aufstiegsmannschaft wechselte zum Saisonwechsel in die A-Jugend.
Man begann das Abenteuer also mit einer Mischung aus einigen Kernspielern, die sich bereits zum Ende der Kreisliga-Saison in den Vordergrund spielten und aus vielen Spielern des jüngeren Jahrgangs, die man als Trainer in der Vorbereitung erst noch kennenlernen musste.... Leichter gesagt als getan, denn die Vorbereitung lief alles andere als glatt. Viele Absagen aufgrund von Urlaub, Zeltlager, etc. machten es schwierig sich für eine wichtige erste Saison einzuspielen.
Dennoch verliefen die ersten Spiele allesamt sehr ordentlich. Man startete mit Testspielsiegen und dem Erstrundenpokalsieg (2:0 vs Dinklage) unter Interimscoach Jens Thölenjohann in die Saison. Auch der erste Saisonspieltag eine Woche später begann furios. Im Auswärtsspiel bei der JSG Wissingen/Bissendorf/Schledehausen konnte man zum ersten Mal feststellen, was diese B-Jugend zu Leisten imstande war. Gegen einen Gegner, den man zuvor noch nie bespielt und in einer Liga, in der man zuvor noch nie gespielt hatte, lagen wir zur Halbzeit völlig verdient mit 4:0 in Front. Zwar kassierte man noch das ein oder andere Gegentor, aber dennoch holte man sich hochverdient den ersten Sieg der Bezirksliga-Saison.
In den nachfolgenden Spielen wurden wir dann aber auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Man verlor Spiel um Spiel gegen Mannschaften, die später im oberen Drittel zu finden waren und ebenso schwand bei den Jungs die Lust und die Motivation nach und nach. So holte man aus den nächsten 10 Partien bis zur Winterpause lediglich 3 Punkte im Heimspiel gegen Melle und stand zur Winterpause mit insgesamt 6 Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz.
Die Winterpause begann mit einem Spielerwechsel, der sich im Laufe der Hinrunde abgezeichnet hatte. Niklas Schikorra, der eigentlich in Nortrup wohnt, bat aufgrund der vielen Fahrerei um einen Wechsel nach Nortrup. Ein Verlust, der doppelt weh tat, denn zusammen mit der Verletzung von Tim Hüls auf dem internen Turnier in Merzen, musste man nun zwei Stammspieler ersetzen. Und das in einer Tabellensituation, die fast nicht aussichtsloser sein konnte.
Doch kurz vor Beginn der Rückrunde, konnte man als mit Jakub Kutz einen Neuenkirchner aus Bramsche zurückholen. Ein Mann, der in der Rückrunde noch das ein oder andere Tor schießen sollte.
Beim letzten Training, vor dem ersten Rückrundenspiel saß man zusammen im Merzener Clubheim und wollte eine Art Krisensitzung abhalten, um mit möglichst reiner Weste in die nächsten Spiele zu starten. Dieses Gespräch war wohl der Wendepunkt der Saison, denn man ging die folgenden Spiele auf Wunsch der Mannschaft mit veränderter Taktik an....und die sollte Wirkung zeigen.
Zwar verlor man die ersten beiden Spiele gegen Glandorf und Holdorf, aber die Leistungssteigerung war zu spüren und zu sehen. Im Spiel gegen den Tabellenzweiten aus Voxtrup fuhr man ein verdientes Unentschieden gegen ein völlig verdutztes Favoritenteam ein. Die Aufholjagd der JSG Neuenkirchen/Merzen hatte also begonnen! Dem 1:0 Arbeitssieg gegen Kloster Oesede folgte eines der wohl spannendsten Spiele der Saison. Man konnte den Tabellennachbarn mit einem 3:2 Sieg und nach einer regelrechten Abwehrschlacht niederringen.
Man sammelte weiter Punkt um Punkt. Man gewann die wichtigen Spiele gegen die direkten Konkurrenten (Wissingen/Dinklage/Kloster Oesede/Glandorf) und trotzte auch hier und da den eigentlichen Favoriten von oben Punkte ab (Voxtrup/Oythe/Lohne).
Man hatte sich also das Entscheidungsspiel am letzten Spieltag selbst erarbeitet. Doch der Tag begann schon mit schlechten Nachrichten. Denn aufgrund der Abstiegskonstellation in der Landesliga, in der Bramsche und Hollage als Verlierer hervorgingen, musste man nicht nur gegen Gesmold, die in der Tabelle sehr weit oben standen, gewinnen, sondern auch noch auf eine Niederlage von Holdorf beim völlig abgeschlagenen Tabellenletzten hoffen.
Diese Tatsache spiegelte sich dann auch im Spielverlauf wieder. Die JSG kam mit einer miserablen Leistung mit 0:5 unter die Räder.... und das obwohl sich im Nachhinein herausgestellt hatte, dass Holdorf tatsächlich beim Tabellenletzten verloren hatte. Stand jetzt, war also das Abenteuer Bezirksliga nach nur einer Saison schon wieder beendet.
Doch zwei Wochen später, durfte man durch den Rückzug zweier Teams aus der Landesliga bzw. Regionalliga etwas verspätet den Klassenerhalt feiern.
Fazit: Durch die Punkteausbeute von 18 von insgesamt 24 Punkten im Jahr 2018 ist der Klassenerhalt trotz der Umstände durchaus verdient. Und auch die nächste Saison geht man sehr zuversichtlich an. Zum Beispiel bleibt die komplette Viererkette der B-Jugend, die fast die komplette Saison verteidigt haben, was zu verteidigen war, noch für ein weiteres Jahr in der B-Jugend, aber auch die Jungs des jüngeren Jahrgangs in der Offensivabteilung haben sich in der Rückrunde mehr und mehr zum Stammpersonal entwickelt und zusammen mit den Nachkömmlingen aus der C-Jugend, die auch schon einige Luft in der B-Jugend geschnuppert haben, dürfte in der nächsten Saison eine ebenfalls sehr schlagkräftige Truppe auf dem Rasen stehen.
Die Mannschaft und die Trainer Michael Böwer und Christian Krieger bedanken sich herzlich bei allen Unterstützern, wie der C-Jugend um Walter Gülker und Dirk Schröder, sowie Jens Thölenjohann, dem Obmann Niko Wolgemuth und generell allen Eltern und Freunden, die im Laufe der Saison an der Seitenlinie standen!