Fast genau zwei Jahre lang durften Fußballtrainer Daniel Thioune und Klaus Hülsmann vom NFV-Kreisvorstand das Amt des Grünkohlkönigs bekleiden. Wegen der Corona-Pandemie fiel die Wahl einer neuen Majestät im vergangenen Jahr aus.
Mit Florian Heft krönt der NFV Osnabrück erstmalig einen Schiedsrichter zum Grünkohlkönig.
Mit Blick auf den neuen Kohlkönig stimmte der Vorsitzende jedoch auch mahnende Worte an. Der Grund, warum man sich für den Schiedsrichter Florian Heft entschieden habe, sei der Wunsch, ein Zeichen zu setzen. "Keine Fußballliga kommt ohne einen neutralen Schiedsrichter aus." Umso erschreckender seien die verbalen und tätlichen Angriffe auf die Offiziellen, vor allem in der jüngeren Vergangenheit. "Wir werden das nicht tolerieren", sagt Bernd Kettmann entschieden.
Mit Heft feierte Thioune schon zwei Abschiede
In seiner Abschiedsrede nahm auch Daniel Thioune den Faden zum Thema Gewalt gegenüber Schiedsrichtern auf. Er selbst versuche stets, den Schiedsrichtern respektvoll zu begegnen. Immer gelinge ihm dies nicht. "Ich habe als Trainer zweimal die gelbe Karte gesehen, beide Male gegen Hannover 96 – es muss wohl an Hannover 96 liegen", schmunzelte Thioune.
Zu Florian Heft pflegt der Fußballtrainer indes ein ganz besonderes Verhältnis. "Als ich mein letztes Spiel als Trainer bestritten habe, war Florian der Schiedsrichter. Jetzt halte ich meine letzte Rede als Grünkohlkönig und Florian ist wieder mit dabei", klärte Thioune unter großem Gelächter des Publikums auf.
Applaus und stehende Ovationen
Bezugnehmend auf seine Vorredner hielt Florian Heft seine Antrittsrede ganz im Zeichen des Themas "Verantwortung". Verantwortung übernehmen, auf und neben dem Platz. "Respekt, Vielfalt, Fairness und Toleranz sollen die Grundwerte meiner Regentschaft sein", erklärte der 31-jährige gebürtige Neuenkirchener. In diesem Zusammenhang erzählte er von seinen eigenen Erfahrungen mit verbaler und physischer Gewalt im Fußball. "Im Fußball kann es emotional zugehen, aber es muss Grenzen geben", stellte der Schiedsrichter in seiner Rede klar, die auch das Publikum nachdenklich stimmte.
Würdigung und Ansporn
Was bedeutet es Grünkohlkönig zu sein? Zum einen bedeutet es ein verantwortungsvolles und respektvolles Miteinander im Fußball. Zum anderen bedeutet es eine Würdigung der Menschen, die mit ebendieser Verantwortung dazu beitragen, dass Tag für Tag auf den Fußballplätzen im Osnabrücker Land der Betrieb am Laufen gehalten wird.
Hatten viel zu besprechen: Schiedsrichter Florian Heft (links) und Fußballtrainer Daniel Thioune. (Foto: Helmut Kemme NOZ)
Mit anwesend bei der Krönung von Florian Heft war die Gefogschaft der Eintracht, mit Christoph Kenning, Mike Nordmann, Michael Pfarr, Thorsten Overberg, Helmut Heft und Viktor Tews.