„Ein rassistisches Europa ist ohne Zukunft. Schon jetzt sind Länder wie Dänemark, Ungarn, Polen, Tschechien oder Österreich durch Rassismus geprägt. Und in Deutschland gab es im Jahr 2017 über 2.200 tätliche Angriffe auf Geflüchtete; etwa 1500 gemeldete Straftaten waren antisemitisch motiviert und über 1.000 antimuslimisch. Die Überwindung von Rassismus darf nicht nur Politikern überlassen werden. Die Zivilgesellschaft muss aufstehen. Schulen, Universitäten, Sportvereine, Kommunen oder Religionsgemeinschaften sind zum Engagement herausgefordert“ – so Jürgen Micksch, Vorstand der Stiftung gegen Rassismus.
Die UN-Wochen werden in Deutschland von der Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus koordiniert. Die bundesweite Auftaktveranstaltung findet am 12. März 2018 um 18 Uhr im Plenarsaal des Neuen Dresdner Rathauses statt. Zu den Rednern gehören der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer und Oberbürgermeister Dirk Hilpert. Hauptthema des Eröffnungsabends ist die Islamfeindlichkeit. Allein in Dresden finden in diesem Jahr über 120 Veranstaltungen während der bundesweiten Aktionswochen statt.
Viele Moscheegemeinden laden am 16. März 2018 zwischen 12 und 13 Uhr zu Freitagsgebeten ein, deren Ansprachen sich der Überwindung von Rassismus widmen. Bei der zentralen Veranstaltung in der Assadaka Moschee in Raunheim/Hessen spricht erstmals am 16. März 2018 um 12.30 Uhr ein jüdischer Vertreter zu einer Moscheegemeinde. Neben Daniel Neumann, dem Geschäftsführer der jüdischen Gemeinden in Hessen, reden auch Bürgermeister Thomas Jühe und der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek.
Die Bundeswehr führt zum ersten Mal innerhalb der Aktionswochen eine Veranstaltung durch: Am 22. März 2018 um 14 Uhr findet in der Helmut Schmidt Universität in Hamburg eine Filmvorführung mit anschließender Diskussion zum Rassismus gegenüber Schwarzen statt. Referentin ist Fernsehmoderatorin Jana Pareigis, die diesjährige Botschafterin der UN-Wochen gegen Rassismus.