Am Samstag, 20.10., kam es zum Spitzenspiel der A-Jugend Kreisliga: Die JSG Neuenkirchen/Merzen war als Tabellenführer zu Gast bei der JSG Fürstenau/Schwagstorf/Hollenstede, die Tabellenzweiter war.
Eigentlich muss man vor so einem Spiel die Mannschaft nicht mehr zusätzlich motivieren, bei so einer Tabellenkonstellation müsste jeder Spieler heiß sein. Wie es der Konjunktiv schon verrät, war es leider nicht so.
Das Trainerteam (Chef Sascha Hermes, Co Heinz-Tepe-Rühlander, Betreuer HG Ruwe) sah eine erschreckend schwache erste Halbzeit der A-Jugend. Viele Sachen, die die Mannschaft eigentlich beherrscht, wurden gar nicht, oder nur unzureichend umgesetzt:
- Das Mittelfeld-Zentrum versagte völlig! Die Spieler dort hielten sich nicht im Zentrum auf, sondern waren entweder zu weit vorne, oder zu weit hinten. Hinzu kam fehlende Laufbereitschaft, das zog weitere Problemfelder nach sich.
- Der Spielaufbau: Anstatt die Bälle sauber mit Kurzpässen hinten raus zu spielen, wurden nur lange Bälle – meistens ins Zentrum – geschlagen. Weil dort keiner oder zu wenig Spieler der A-Jugend waren, kamen die Bälle postwendend zurück
- Fehlpässe: Die Fehlpassquote in der ersten Halbzeit lag bei gefühlt 90 Prozent.
- Zu kompliziertes Spiel: Viele Spieler wollten zu viel auf einmal: Anstatt den kurzen Pass auf den freien Nebenmann zu spielen, wurde versucht, den Ball mit dem ersten Ballkontakt in die Spitze zu leisten, das war bei den schwierigen Platzverhältnissen nahezu unmöglich.
- kein Spiel über die Außenbahnen: Obwohl sich die Spieler dort oft freiliefen und den Ball – manchmal – einforderten, wurde fast ausschließlich durchs Zentrum gespielt, was aber wegen der o. a. Probleme dort nicht erfolgreich sein konnte.
- Schlechtes Defensivverhalten: Fürstenau konnte seine wenigen Angriffe nahezu ungehindert fahren, weil die Spieler nicht mit der letzten Entschlossenheit gestört wurden.
- Offensivspiel fand nicht statt: Durch die fehlende Laufbereitschaft und die schlechte Passquote konnte sich die A-Jugend in den ersten 45 Minuten nur eine Chance erarbeiten.
- mangelhafte Kommunikation: Die Bälle wurden blind irgendwo hin gespielt, ohne denjenigen anzusprechen, der den Ball bekommen sollte.
Das alles wirkte sich folgendermaßen aufs Spiel aus: Die A-Jugend hatte zwar mehr Ballbesitz, konnte das aber nicht in irgendetwas Produktives umsetzen. Gefährlich war nur Fürstenau, weil man es mit der passiven Spielweise zuließ. Die Gastgeber gingen mit ihrer zweiten Chance mit 1-0 in Führung, schafften es aber nicht die noch weiter auszubauen, weil sie eine schlechte Chancenverwertung hatten. Das es zur Pause „nur“ 1-0 stand, war ein kleiner Hoffnungsschimmer für die A-Jugend.
Die Halbzeitansprache von Trainer Hermes hatte es deshalb in sich!
In der zweiten Halbzeit trat die Mannaschaft dann auch verbessert – weil konzentrierter und zielstrebiger - auf. Die Vorgaben wurden jetzt besser umgesetzt, das Zentrum war präsenter und man konnte sich auf einmal auch eigene Chancen erspielen. Nach 73 Minuten setzte sich Pascal Tekly gut über die rechte Seite durch und spielte einen schönen Pass auf Maarten Dohm, der abgezockt zum 1-1 traf. Dann war man sogar für eine kurze Zeit sogar dran, das Spiel zu drehen, doch einige gute Möglichkeiten nach Standards wurden nicht genutzt.
Stattdessen führte die letzte Unaufmerksamkeit dazu, dass die Partie mit Fürstenau ihren verdienten Sieger fand: Nachspielzeit, Ballverlust in der Vorwärtsbewegung von Neuenkirchen/ Merzen, Konter, langer Ball aufs Tor, Unstimmigkeit zwischen Pascal Tekly und Keeper Leo Eberhardt, 2-1 für Fürstenau.
Die Gastgeber gewannen hochverdient, weil sie zielstrebiger waren, die zahlreichen Fehler der A-Jugend ausnutzten und ein großes Chancenplus besaßen. Fürstenau war aber jetzt kein übermäßig starker Gegner, aber wenn man so schlecht spielt wie die A-Jugend in der ersten Halbzeit, muss man sich nicht über die erste Saisonniederlage wundern!
Ein Lichtblick war der erste Startelfeinsatz von Tilman Rolfsen. Er spielte auf Linksaußen und zeigte eine sehr engagierte Vorstellung, indem er sich oft freilief und anbot, aber von seinen Mitspielern einfach nicht ins Spiel eigebunden wurde. Das wurde in der zweiten Halbzeit dann besser.
Das Trainerteam erwartet jetzt eine Reaktion von der Mannschaft, zunächst im Training, dann auch in den nächsten Spielen! Am Freitag, 26.10. empfängt man zuhause die JSG Schledehausen/Wissingen/Bissendorf. Anstoß ist um 19:30 Uhr in Neuenkirchen.
Aufstellung:
Leo Eberhardt – Pascal Tekly, Nils Berling, Lars Steinemann, Fabian Hakmann – Theo Jans-Westerlage, Niklas Abing, Marius Lange – Tilman Rolfsen, Jakub Kutz, Mohammad Al-Battah
Reserve:
Maarten Dohm, Christoph Haking, Jakob Backhaus
Tore:
1-0 (11.), 1-1 Maarten Dohm (73.), 2-1 (90.)